Donnerstag, 6. September 2012

Hausapotheke

Zeit euch mal wieder ein neues Interessensgebiet von mir vorzustellen: Die Welt der Kräuter!

Was für andere vielleicht eigenwillig/eigenartig oder Hokuspokus ist, ist für mich mittlerweile selbstverständlich. Meine Schwester hat vor einigen Jahren angefangen sich für Kräuter zu interessieren, kaufte erste Sorten für den Garten, meine Tanten haben sich anstecken lassen und erweiterten das Portfolio um Wildkräuter. Plötzlich wurde an den Familien-Kaffeetischen nur noch über Kräuter, deren Wirkung, Geschmack und die neuesten Rezepte gesprochen.

Anfangs interessierte es mich nicht sonderlich. Ich bekam halt immer mal wieder von meiner Schwester frischen Majoran und für selbstgemachten Tee, Kamille und Minzen, Salbei, etc.
Für mich war das ein nettes Hobby meiner Schwester, bis ich die Wirkung mit eigenen Augen gesehen habe. (und mein Nichtvertrauen in die Ärzte wächst ja ohnehin zunehmend. Da helf ich mir lieber selbst!)

Mein Schatz hatte mal ne ganz schlimme Nierenkolik und musste unter tierischen Schmerzen ins Krankenhaus. Dort diagnostizierte man Nierengries - also (zum Glück) noch keine Nierensteine.
Ich erzählte das meiner Schwester (unwissend, dass sie mittlerweile schon RICHTIG Ahnung von Heilkräutern hat) und sie machte sich sofort auf in den Garten, flitzte von links nach rechts, über die Wiesen, bis ins hinterste Eck, bis sie alles zusammen hatte, was sie für notwendig hielt. Keine Ahnung WAS sie alles gesammelt hat, es waren viele verschiedene Sachen. Brennessel war auf jeden Fall dabei, dass kenn ich noch ;-) aber alles andere... hm.
Ich kam also mit einem ganzen Beutel Kräuter zu Hause an und eröffnete meinem kranken Hasen, dass er nun jeeeeede Menge Tee davon trinken muss. Was er auch brav tat, bis der Beutel leer war. Schon in der Nacht hatte er keine Schmerzen mehr und nach zwei Tagen war er wieder beim Arzt, dieser konnte nichts mehr feststellen!!! Ich war schwer beeindruckt und echt stolz auf meine Schwester :)

Seither frage ich sie gern um Rat und sie hat mir schon viel verraten können. Machte mir z.B. selbst eine Ringelblumensalbe mit der ein riesiger Bluterguss innerhalb von wenigen Tagen abheilte oder erst kürzlich verriet sie mir ein Kraut, das mir bei meinem Hautproblem hilft!!! Endlich nach 2 Jahren hab ich was, das hilft! Ich bin soooo glücklich :) Und so easy: in den Garten gehen, Kraut ausrupfen, Tee davon kochen und Wattepads damit tränken, auf die Wangen legen und entspannen.

Ui =) jetzt hab ich schon wieder so viel geschrieben und eigentlich wollt ich euch bloß erzählen, dass ich vorgestern auf ner Kräuter-Exkursion war ;-) Meine Schwester hat ne Expertin eingeladen, die mit uns (es waren noch einige mehr eingeladen) dann über die Wiese ging und uns anleitete, selbst so kleine Hausmittelchen für die Hausapotheke herzustellen.

Wir haben einen Spitzwegerich-Sirup angesetzt, der sehr gut ist bei Husten usw. (wirkt stark entzündungshemmend) und 3 verschiedene Tinkturen: Ringelblumen (bei offenen Wunden, Blutergüsse, Verspannungen etc.), Minzentinktur (Kopfschmerzen, Übelkeit) Arnika (wirkt stark durchblutungsfördernd, offene Wunden, Besenreiser, u.a.)

Das hat total Spaß gemacht! Jeder hatte so seine Töpfchen und braute vor sich hin.

Und hier meine gesammelten Werke ;-) Kräuter-Essig haben wir nämlich auch noch gemacht (je nach Lust und Laune und abhängig davon, für welchen Salat man den Essig verwenden wollte):
Basilikum-Essig (für Tomate/Mozzarella) und einmal mit Borretsch und Frühlingszwiebel (für Gurkensalat, grüne Salate od. Kartoffelsalat)

Mich freuts auch total, dass bei uns rund ums Haus sooo viele Wildkräuter wachsen/wuchsen. Mir blutete direkt das Herz, als wir unseren Wildwuchs vor ein paar Wochen mit dem Bagger zu Leibe rückten, als wir angefangen haben, den Garten anzulegen, damit wir "schöne" Rasenflächen bekommen.
War da echt richtig im Zwiespalt: schöner grüner Rasen oder doch lieber blühende Heilkräuter-Wiese

Da aber unser Garten nicht allzu groß ist und eh noch ein paar Fleckchen übriggeblieben sind, die wild bleiben können/dürfen, war der Rasen die richtige Entscheidung.

Folgendes übrigens hat meine Schwester mir in meinem eigenen Garten gezeigt/gefunden:
Der Ackerschachtelhalm oder auch Zinnkraut genannt (das hilft mir bei meinem Hautproblem)
Schafgarbe (div. Frauenleiden, etc.)
der "echte Thymian" (Gewürz- aber auch Heilpflanze)
Zitronen-Thymian (der riecht so lecker!)
Johanniskraut (hauptsächlich für Nervensachen, Depression, etc.)
Das Johanniskraut nennt man im Volksmund auch Herrgottsblut, weil rote Flüssigkeit austritt, wenn man die Blüten zerreibt. Daran ist das Johanniskraut auch leicht zu erkennen.
Und noch einige mehr, aber ich konnte mir nicht alles merken ;-) drum hier nur die markantesten.

Ich werd auf alle Fälle (neben diesen Wildkräutern, die von alleine auf die Idee kamen, bei mir zu wachsen) selbst einige Kräuter anpflanzen, nur die, die mich auch wirklich interessieren wie Echinacea und Blutwurz (der wächst übrigens aus wild bei meiner Familie im Garten) und natürlich Pfefferminz für nen Tee oder Kamille und Salbei, bin schon gespannt, welche Kräuterlein noch so mein Interesse wecken ;-)


Mietz



2 Kommentare:

  1. wow sowas würde ich auch mal gerne machen und das sieht toll aus, wie lange halten diese sachen denn jetzt???

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  2. hehe
    das erinnert mich grad voll an unsere theologin.. zu unseren hochzeitsgesprächen bei ihr zuhause... hab sie uns ihren kräutergarten gezeigt und uns soooo einen leckeren tee gemacht ... waren wundervolle, interessante stunden :)

    toller post, liebe mietz

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